„Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“ – dieser Ruf erschallt nicht nur in den Fußballstadien im Rahmen der DFB-Pokalspiele, sondern er begleitet auch die Landessieger des Bundeswettbewerbs der Schulen „Jugend trainiert für Olympia“ auf ihrem Weg zum Bundesfinale nach Berlin – so auch in diesem Jahr die männliche und weibliche Schulmannschaft des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in der Wettkampfklasse III der Sportart Volleyball.
Es ist 9:07 Uhr am Dienstag, dem 05.05.2009 als der ICE nach Berlin in den Saarbrücker Hauptbahnhof einfährt. Hier beginnt für die Saarländer das Abenteuer Berlin.
Nach langer Fahrt dort angekommen, gingen beide Teams am Folgetag in die ersten Spiele mit dem Ziel, nicht den 15. oder 16. und damit letzten Platz zu belegen – aber es sollte anders kommen, ganz anders.
Bei den Mädchen zeigte sich bereits im ersten Spiel gegen Bayern, dass man nicht chancenlos angereist war. Bayern wurde mit einem deutlichen 25:8 und 25:16 geschlagen, sodass die Euphorie für die nächsten Spiele wuchs und wuchs. Überraschend wurde auch Hessen 2:0 besiegt. Der Gruppensieg rückte nun für die siegeshungrigen Mädchen in greifbare Nähe und das anstehende Spiel gegen den bislang stärksten Gegner aus Mecklenburg-Vorpommern versprach, hart umkämpft zu werden. Nervosität und Eigenfehler machten den Gegner stark, so dass der erste Satz klar mit 10:25 abgegeben werden musste. Im folgenden Satz fanden die jungen Sportlerinnen aus dem Saarland jedoch wieder zu ihrer kämpferischen Stärke zurück und konnten den Satz mit 25:21 für sich entscheiden. Der Tie-Break musste nun die Entscheidung bringen. Ausgeglichen verlief dieser bis zu einem Punktestand von 10:10, doch schließlich schaffte es das GSG durch taktisches Geschick sowie starke Angaben und Angriffe, einen Vorsprung herauszuarbeiten und den Satz mit 15:11 für sich zu entscheiden. Damit war der Gruppensieg perfekt und Platz 8 in der Gesamtqualifikation bereits sicher – eine Sensation!
Ähnlich verlief der erste Spieltag für die männliche Schulmannschaft. Hier sollte jedoch jede einzelne Begegnung zur Nervenschlacht werden. Bereits der erste Satz gegen den angriffstarken Gegner aus Niedersachsen begann vielversprechend. Die jungen Sportler schenkten sich nichts und nach zwei gespielten Sätzen war klar, dass der Tie-Break auch hier die Entscheidung bringen musste. Das GSG präsentierte sich in diesem Satz äußerst überlegen und kämpferisch, so dass es nach nur wenigen Minuten bei einem Spielstand von 14:13 „Matchball“ für die Saarländer hieß. Eine fragwürdige Schiedsrichterentscheidung brachte die GSGler jedoch dermaßen aus dem Konzept, dass der Gegner aus Niedersachsen drei Punkte in Folge erzielte und das Spiel wider Erwarten doch noch für sich entscheiden konnte. Trotz der Niederlage eine beachtliche Leistung, vor allem, wenn man bedenkt, dass Niedersachsen am Ende in der Gesamtqualifikation den vierten Rang belegte. Auch für die Jungen stand fest: Wir können oben mitspielen! So wurde im folgenden Spiel der Gegner aus dem benachbarten Rheinland-Pfalz nach einem holprigen ersten Satz mit 2:1 geschlagen, wobei der Tie-Break hier mit dem sensationellen Ergebnis von 15:0 endete. Verletzungsbedingt fiel im letzten Gruppenspiel Jonas Klinkner aus; folglich musste das Team eine Niederlage einstecken, was dazu führte, dass der dritte Platz in der Gruppe belegt wurde.
Am Folgetag standen Über-Kreuz- und Platzierungsspiele für beide Teams auf dem Programm. Während die Mädchen an diesem Tag durch Spielstärke und technische Versiertheit auffielen, überzeugten die Jungen durch ihre absolute Nervenstärke und den Willen zum Sieg.
Die jungen Sportlerinnen des GSG mussten sich an diesem Spieltag gegen Brandenburg und Nordrhein-Westfalen geschlagen geben, wobei die Gegner stets erst in den letzten Minuten des Satzes die Überhand gewannen und die so die Spiele für sich entscheiden konnten.
Alle Kräfte bündelten die Mädchen im letzten Spiel gegen Bremen. Mit dem deutlichen 2:0-Sieg über das kleinste Bundesland stand nun fest: Das weibliche Schulmannschaft des GSG hatte den 7.Platz in der Gesamtqualifikation auf Bundesebene belegt – ein verdientes Ergebnis, das bei vielen Staunen hervorrief.
Die Jungenmannschaft des GSG musste an diesem zweiten Spieltag nur eine Niederlage einstecken, die jedoch nicht bitter war: Gegen das Sportinternat Sachsen spielte man ordentlich mit, schaffte es jedoch jeweils zum Schluss der Sätze nicht, den Gegner erfolgreich und effektiv unter Druck zu setzen. Zwei spektakuläre Tie-Break-Siege gegen Brandenburg und Hamburg führten schließlich auch für die Jungs zu einer mehr als zufriedenstellenden Endplatzierung: Der 9. Platz auf Bundesebene war mehr, als man sich zu erhoffen wagte.
Erschöpft verblieben die Jugendlichen nun noch einen weiteren Tag in Berlin, der die Möglichkeit eröffnete, die Stadt Berlin zu erkunden und zu genießen. Die sich am Abend anschließende Abschlussfeier in der Max-Schmeling-Halle als krönender Abschluss rundete eine tolle und sportlich erfolgreiche Woche ab.
Über den erfolgreichen Verlauf des diesjährigen Bundesfinales freuen sich in der Wettkampfklasse III Mädchen
Tina Metzinger
Kristina Puhl
Daniele Müller
Lisa-Marie Müller
Anika Krämer
Linda Kutsch
Sophia Heinrich
Alica Zimmer
sowie in der
Wettkampfklasse III Jungen
Lukas Scholtes
Eric Weyand
Julian Haupert
Moritz Reichert
Hendrik Berwian
Felix Biewer
Stefan Engel
Marcus Herrmann und
Jonas Klinkner.