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“Richtig, richtig gutes Theater!” (Eric)

„Tariqs Auftrag“, ein Theaterstück über die Flucht eines afghanischen Jugendlichen – erzählt nach einer wahren Begebenheit.
Aufgeführt am 14. September in der Stadthalle Lebach
Veranstalter: Caritaseinrichtungen der Landesaufnahmestelle für Vertriebene und Flüchtlinge in Lebach

Informationen zum Autor und zum Hintergrund des Stückes

Der heute 56-jährige Antonio Umberto Riccò wurde in Mailand geboren. Als junger Mann kam er Anfang der 1960er Jahre nach Hannover um als Lehrer die Integration von italienischen Gastarbeiterkindern in Deutschland zu unterstützen. Trotz einiger Integrationsschwierigkeiten blieb Riccò und gründete in  Wolfsburg eine bilinguale, deutsch-italienische Grundschule. In Südtirol war der Lehrer schon vorher und auch später wieder Schulleiter mehrerer italienischsprachiger Schulen.

Eines Morgens im September 2005 nahm Riccòs Leben eine neue Wende. Er arbeitete damals als Leiter einer Schule in Meran. An jenem Morgen traten zwei Erzieher eines naheliegenden SOS – Kinderdorfs bei ihm ins Büro. Sie stellten ihm einen afghanischen Jungen, Alidad, vor, dessen Geschichte er zunächst für erfunden hielt: Der 14-Jährige Junge wollte allein von Afghanistan, über die Türkei ins griechische Patras, mit einem Schiff nach Ancora und von dort aus, auf einer Lastwagenachse, bis nach Meran gekommen sein.
Doch seine Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit.
Antonio U. Riccò schrieb darüber einen Roman, von dem Teile als Theaterstück aufgeführt werden, die einen Einblick in die Motive, Hoffnungen und Ängste der Flüchtlinge, die mittlerweile auch in Niedersachsen ein Zuhause gefunden haben, vermitteln sollen.
Das Theaterstück von Tariqs Flucht  endet jedoch nicht mit einem „Happyend“  wie bei Alidad. Das Ende ist die Geschichte eines Flüchtlings, von dem Riccò 2008 in einer italienischen Zeitung las: die Geschichte eines jungen Afghanen, der sich mit Seilen unter das Fahrgestell eines Lasters gebunden hatte, vermutlich durch die Abgase ohnmächtig geworden oder mit dem Kopf aufs Pflaster geschlagen war und auf der Straße zu Tode geschleift wurde.

Das Theaterstück „Tariqs Auftrag“ von Antonio Riccò ruft viele unterschiedliche Meinungen hervor. Hier ein paar Feedbacks von Schülern der Klassenstufe 12:
„Besonders gut fand ich die Leistung der beiden Schauspieler, die am Ende des Stücks eine sehr nachdenkliche Stimmung hinterließen“ (Eric)

„Ich fand das Theaterstück anfangs erst mal sehr, sehr seltsam und sehr, sehr verwirrend, da es nur von zwei Personen gespielt wurde.
Ohne die Diskussion am Schluss, hätte ich den Saal höchstwahrscheinlich mit einem dicken Fragezeichen verlassen. Meiner Meinung nach war das auch so der interessanteste Teil dieser Vorstellung.“ (Annelie)

„Auch ich war anfangs etwas irritiert. Das Theaterstück an sich fand ich an manchen Stellen etwas schwierig zu verstehen, jedoch wurde die Thematik und Problematik sehr deutlich sichtbar. Mir war vorher nie bewusst, unter welchen Umständen Menschen aus ihren Heimatländern flüchten. Besonders schockierte mich, dass die Flüchtlinge meistens noch Kinder sind. Die Schlussdiskussion gefiel mir am Besten.“ (Lisa)

„Ich fand das Theaterstück sehr interessant. Zum ersten Mal wurde mir klar, dass ein Flüchtlingsleben ziemlich hart ist: die Trennung von der Familie und der mühsame Flüchtlingsweg über mehrere Länder.” (Lisa)

 „Das Theater war sehr beeindruckend, weil man sich jetzt ein viel besseres Bild von der Situation der Flüchtlinge machen kann. Jetzt weiß ich, dass Flüchtlinge auf ihrer Flucht sehr viel leiden müssen und ständig in Lebensgefahr schweben.“ (Michael)

„Ich kann mir jetzt besser vorstellen, wie es den Flüchtlingen geht, wenn sie nach der langen und gefährlichen Flucht hier ankommen.“(Dominik)

„Das Interview mit den Jugendlichen, die als Flüchtlinge hier in Lebach wohnen, hat deutlich gemacht, dass das Theaterstück Realität ist.“ (Franziska)

„Die Personen, die sich für uns für ein Gespräch bereit gestellt haben, haben uns ihre Erlebnisse sehr nahe gebracht. Es war erschütternd zu hören, wie diese jungen Menschen (oft unter 18 Jahre) z. T. mehrere Jahre (bis zu 4 Jahren) auf der Flucht waren. Sie flüchteten ohne ihre Familie, zu der sie jetzt auch kaum Kontakt  haben. Hier haben sie keine Freunde und es fällt ihnen sehr schwer, sich zu integrieren, da sie vielen Vorurteilen begegnen.“ (Laura)

„Schockierend die Gründe, aus denen sich die Flüchtlinge auf eine so gefährliche Reise eingelassen haben! Schockierend auch die Zahl der Todesopfer! Schockierend die Zahl derer, die es nicht schaffen!“ (Lena)

„Das Theaterstück war sehr beeindruckend, da eine solche Situation für uns in Deutschland nicht greifbar ist. Unsere Vorstellung von Problemen relativiert sich sehr, wenn man auf die Vorführung zurückblickt. Durch das Interview mit den Flüchtlingen wurde uns noch mehr verdeutlicht, welche Existenzprobleme in Afghanistan vorliegen und welches Risiko Flüchtlinge bereit sind einzugehen.“ (Marius)